Donnerstag, 24. Dezember 2015

Bala Bala










„We are not really open", sagt die rothaarige Wirtin im Pub in Bala.



„But I am a bit bala bala from this Sauwetter here in your godverlost mountains in Wales –  und was bedeutet not really open?” Sie lacht und schlägt vor, einen filter-coffee zu machen und setzt dann ein wässriges, fades „this is not really a coffee“-Gesüff vor. Dazu bestaune ich die Weihnachtsdekoration, lauter Kitsch-Klimbim, die geschmacklich dem trostlosen Kaffee ebenbürtig ist.

Auch trostlos, aber heftig und nicht fad, ist das Wetter in den walisischen Bergen. Der Wind lässt den Regen horizontal über die gras- und farnbewachsenen Hänge peitschen. Die Schafe ducken sich stoisch in Mulden oder hinter Steinen, die Bäche und Flüsse sind braun und übervoll und die Strassen stellenweise überflutet. Die Schleusen im Himmel are really open.





Ins Tal hinunter und gegen LLangollen zu hellt es etwas auf. Es folgt der imposante und doch filigrane Aquädukt, der das Tal überspannt. Erbaut um 1800, um den LLangollen-Kanal über das Tal zu führen. Die Anweisungen, wie die Steine zu 18 Pfeilern geschichtet und eine Eisenkonstruktion mit Wasserwanne daraufgesetzt  werden soll, hat ein Mister Telford gegeben und dafür 47`000 Pfund in Rechnung gestellt. Ein Schnäppchen aus heutiger Sicht. Zudem heisst das Pub am einen Ende der Brücke nicht „Royal Oak“ oder „Red Lion“, sondern „Telford Inn“.